Alevitentum

Alevitentum | Kerbela

Zur Geschichte von Kerbela

Kerbela ist eine Stadt im Irak. Für die Aleviten ist das Wort Kerbela jedoch zum Symbol geworden für den eigenen Ursprung, für die Trauer über und Widerstand gegen soziale Ungerechtigkeit; Kerbela steht für Hoffnung, für Gerechtigkeitsliebe und für das Wissen um die Möglichkeit menschlicher Verbrechen.

Imam Hüseyin ist der Märtyrer, der in allen Gebeten und Gesängen über das Massaker von Kerbela erwähnt wird. Bezüglich der oben genannten Werte wie den Widerstand gegen von Menschen verursachte soziale Ungerechtigkeit und Gerechtigkeitsliebe gilt Hüseyin unter den Aleviten als Vorbild und Maßstab menschlichen Verhaltens.

Die Geschehnisse von Kerbela endeten am 10. Oktober 680 n. Chr. mit der Ermordung des Imam Hüseyin und 72 seiner Gefährten durch die Soldaten des sunnitischen Omaijaden-Führers Yezit. Imam Hüseyin, der Sohn des Kalifen Ali und gleichzeitig der Enkelsohn des Propheten Mohammed, lehnte das Kalifat Yezits (des Sohnes von Muaviye), der die Herrschaft über die islamische Welt auf unberechtigter Weise an sich gerissen hatte, ab und unterwarf sich ihr nicht. Nachdem die Bevölkerung von Kufe Imam Hüseyin ihre Unterstützung zugesagt und ihn nach Kufe eingeladen hatte, machte er sich zusammen mit etwa 100 Familienangehörigen und Gefolgsleuten auf den Weg nach Kufe, um die Leitung der Gemeinde Yezits zu übernehmen, der nicht aufhörte, im Namen des Islam unzählige Verbrechen zu begehen. Als Imam Hüseyin und seine Leute Kerbela erreichten, wurden sie von der Armee Yezits gestoppt. Sie wurden in die Wüste getrieben und dort ohne Wasser und Nahrung dem Durst ausgesetzt. Imam Hüseyin musste letztendlich gegen die zahlenmäßig zehntausendfach überlegene Armee von Yezit kämpfen. Am heißen Mittag des 10. Oktober wurde Imam Hüseyin ermordet, danach folgte die Hinrichtung seiner 72 Familienangehörigen und Gefolgsleuten.